Zecken gehören sicherlich nicht zu den beliebtesten Geschöpfen auf Erden. Die kleinen Blutsauger lauern vor allem im hohen Gras und warten auf ihr ahnungsloses Opfer. Befindet sich die Zecke erst einmal am Hund, sucht sie sich alsbald eine geeignete Stelle, um mit dem Blutsaugen zu beginnen. Bereits die Vorstellung eines Parasiten, der sich vom Blut des Wirten ernährt, löst bei den meisten Menschen Ekel aus. Das weitaus größere Übel sind aber mögliche Krankheiten, die durch den Zeckenbiss ausgelöst werden können. Daher ist es ratsam, den Hund regelmäßig auf Zecken abzusuchen, die Zecke im Falle eines Bisses sicher zu entfernen und eventuell sogar mit geeigneten Mitteln vorzubeugen. Alle Informationen gibt es im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- Den Hund regelmäßig nach Zecken absuchen
- Was tun bei einem Zeckenbiss?
- Zecken beim Hund – Schutz und Vorbeugung
- Fazit: Unsere Meinung zum Thema Zeckenschutz für Hunde
- Quellen (Auszug)
Den Hund regelmäßig nach Zecken absuchen
Gleich zu Beginn möchten wir darauf hinweisen, dass es keinen 100% Schutz vor Zecken gibt. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du deinen Hund regelmäßig nach Zecken absuchst. Vor allem nach Spaziergängen in der Natur, besonders im hohen Gras, solltest du dir immer die Zeit nehmen.
Dass Zecken auf Bäumen sitzen und sich auf ihr Opfer fallen lassen, ist ein Mythos. Tatsächlich tummeln sich die meisten Zecken im (hohen) Gras. Dort können sie vom Hund, der gerade auf Erkundungstour ist, regelrecht aufgesammelt werden.
Befindet sich die Zecke am bzw. im Fell, sucht sie nach einer geeigneten Bissstelle. Üblicherweise sind das Stellen mit etwas weniger Fell und dünner Haut. Zum Beispiel in den Achselhöhlen, am Bauch oder dem Kopf. Das heißt aber nicht, dass Zecken auf keinen Fall an anderen Stellen sitzen können. Es sind nur die Stellen, die häufig betroffen sind und einfach abgesucht werden können. Im dichten Fell ist das Absuchen nämlich schon etwas komplizierter 😉
Wenn du an den üblichen, leicht abzusuchenden Stellen keine Zecke gefunden hast, solltest du noch einmal das dichtere Fell „abstreifen“. Streich dazu einfach vom Kopf bis zum Schwanz Bahn für Bahn das Fell durch. Achte dabei, ob du etwas ertasten kannst, was da nicht hingehört. Häufig spürt man kleine Knubbel / Verhärtungen und findet auf diese Weise die lästigen Biester. Auch das langsame Abstreifen „gegen die Wuchsrichtung“ kann hilfreich sein. Dadurch bekommst du einen besseren Blick auf die Haut. Viel Licht, vorzugsweise Tageslicht, ist sehr hilfreich 😉
Übrigens ist keineswegs jeder Hund regelmäßig von einer hohen Anzahl Zeckenbissen geplagt. Womit das zusammenhängt, ist nicht zu Gänze geklärt. Fakt ist aber, dass manche Hunde vielleicht 5 Zecken im Jahr haben, während andere Hunde 5 Zecken pro Spaziergang mitbringen. Eine Rolle spielt dabei natürlich der Wohnort. Es gibt in Deutschland Gebiete mit tendenziell niedriger und solche mit hoher Zeckendichte. Der Tierarzt kennt sicherlich die Zeckendichte in deinem Wohnort.
Selbstverständlich kommt es auch darauf an, wo du mit deinem Hund spazieren gehst. Bist du viel im Grünen und zusätzlich in einem Gebiet mit hoher Zeckendichte, ist die Wahrscheinlichkeit Zecken mit nach Hause zu nehmen natürlich ebenfalls höher.
Was tun bei einem Zeckenbiss?
Wenn dein flauschiger Freund eine Zecke mitgebracht hat, solltest du ein paar Kleinigkeiten beachten. Zunächst sei gesagt, dass ein Zeckenbiss zwar nicht schön, aber auch nicht übermäßig gefährlich ist. Natürlich gibt es Fälle von Folgeerkrankungen aufgrund eines Zeckenbisses. Diese stellen aber die Ausnahme und keinesfalls die Regel dar. Im Normalfall entfernst du die Zecke, beobachtest die Stelle für ein paar Tage und hast im Nu wieder Ruhe.
Zecke entfernen
Du solltest die Zecke möglichst schnell entfernen. Je länger sie sich vollstopft, desto größer wird die Chance, dass Krankheiten übertragen werden. Häufig ist es so, dass man die Zecke erst endeckt, wenn sie schon etwas größer geworden ist. Tatsächlich lässt sich die Zecke dann auch deutlich einfacher entfernen. In der Regel ist das kein Problem. Du solltest nur nicht so lange warten bis die Zecke von selbst abfällt.
Zur Entfernung brauchst du nur ein geeignetes Werkzeug. In den nächsten Absätzen erfährst du welche Hilfsmittel es gibt und welche wir empfehlen können. Lass auf jeden Fall zusätzliche Substanzen weg! Manchmal wird empfohlen, dass man die Zecke mit Öl, Alkohol oder sonst was benetzen soll. Das hilft bei der Entfernung kein Stück. Die Zecke wird dadurch nur unnötig gereizt. Im schlimmsten Fall entlädt sie ihren Inhalt in der Bisswunde und genau das wollen wir ja verhindern.
Schnell und einfach entfernt man die Zecke mit einem Zeckenhaken oder einer Schlinge. Das Werkzeug sollte möglichst auf der Haut angesetzt werden, damit die gesamte Zecke entfernt wird. Greift man die Zecke am Körper, reißt man sie auseinander oder quetscht sie, sodass ihr Inhalt wieder unnötig in der Bisswunde landet oder Rückstände der Zecke in der Wunde verbleiben.
Hilfsmittel zur Entfernung von Zecken
Für das Entfernen von Zecken gibt es verschiedene Hilfsmittel. Die folgende Liste zeigt einige dieser Werkzeuge. Davon eignen sich unserer Erfahrung nach nicht alle Werkzeuge gleichermaßen gut für die einfache und sichere Entfernung. Daher bitte unbedingt unsere Empfehlung weiter unten beachten.
- Pinzette
- Zeckenzange
- Zeckenkarte
- Zeckenhaken
- Zeckenschlinge
Unsere Empfehlung
Wir empfehlen für die Entfernung der Zecke einen Zeckenhaken aus Edelstahl oder eine Zeckenschlinge. Mit beiden Werkzeugen kann man die Zecke sehr nah an der Haut packen, was enorm wichtig ist. Außerdem besteht weniger die Gefahr, dass du die Zecke zerquetscht. Das passiert nämlich sehr schnell mit einer einfachen Pinzette oder Zeckenzange.
Zeckenzange und Zeckenhaken für Hunde und Katzen
Zeckenschlinge für Hunde und Katzen
Bissstelle behandeln und beobachten
Nachdem die Zecke entfernt ist, solltest du dir die Bissstelle noch mal in Ruhe ansehen. Gibt es von der Zecke noch „Rückstände“? Stecken der Kopf bzw. Teile des Beißwerkzeugs noch in der Bissstelle? Offensichtliche, größere Rückstände kannst du mit einer einfachen Pinzette entfernen. Sollte der Kopf noch feststecken und sich nicht entfernen lassen, ist das kein Grund zur Sorge. Normalerweise fällt dieser innerhalb der nächsten 24h ab. Deshalb ist es wichtig, die Bissstelle nach der Entfernung der Zecke ein paar Tage zu beobachten.
Um die Bissstelle zu desinfizieren und den Wundheilungsprozess zu beschleunigen, können wir ein natürliches Wundspray empfehlen. Eine weitere Behandlung ist in den meisten Fällen nicht nötig. Solltest du in den nächsten 48-72h dennoch irgendwelche Anomalien feststellen, z.B. Schwellungen, Beulen oder Rötungen, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam.
Wundspray für Hunde
Zecken beim Hund – Schutz und Vorbeugung
Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die den Hund vorbeugend vor Zeckenbissen schützen. Dabei unterscheidet man zwischen solchen Mitteln, die äußerlich wirken sollen und solchen, die der Hund über die Nahrung aufnimmt – praktisch ein Zeckenschutz von innen. Im Folgenden geht es um die Frage, ob ein vorbeugender Zeckenschutz sinnvoll ist, welche Schutzmaßnahmen es gibt und was du von den verschiedenen Hilfsmitteln erwarten kannst.
Braucht mein Hund einen Zeckenschutz?
Zunächst ist es ratsam, die Zeckendichte im Umfeld zu überprüfen. Dadurch lässt sich bereits im Vorhinein einschätzen, mit wie vielen Zecken man grundsätzlich rechnen kann. Der Tierarzt müsste dazu Auskunft geben können, denn er spricht mit vielen Hundebesitzern und behandelt natürlich auch Zeckenbisse und mögliche Folgeerkrankungen.
Außerdem könnt ihr die Zeckendichte auf dieser Karte überprüfen. Erfahrungsgemäß ist ein Gespräch mit dem Tierarzt allerdings ratsamer, denn die Zecken- oder FSME-Karten sind etwas grob gegliedert. Wichtiger ist, dass man die Situation vor Ort genauer einschätzen kann und nicht so sehr das überregionale Gesamtbild.
Außerdem hast du ja bereits auch deine eigenen Erfahrungen gesammelt. Einige Zecken pro Jahr sind sicherlich normal. Vor allem dann, wenn du mit deinem Hund viel im Grünen unterwegs bist. Wenn dein Hund aber nach jedem Spaziergang Zecken mit nach Hause bringt, macht es natürlich durchaus Sinn über einen Zeckenschutz zur Vorbeugung nachzudenken.
Was hilft wirklich gegen Zecken beim Hund?
Eines muss vorab gesagt werden: Es gibt nicht den einen 100% Schutz vor Zecken und anderen Parasiten. Außerdem können Hundebesitzer mit den verschiedenen Mitteln sehr unterschiedliche Erfahrungen machen. Das eine Mittel kann bei dem einen Hund wahre Wunder bewirken und bei einem anderen überhaupt keinen Effekt zeigen. So oder so ist es ratsam, zunächst einen natürlichen Zeckenschutz ohne Chemie zu testen. Wenn man mit dem Ergebnis unzufrieden ist, kann man immer noch auf härtere Mittel zurückgreifen.
Natürlicher Zeckenschutz ohne Chemie
Bevor du zur Chemie greifst, kannst du verschiedene natürliche Mittel ausprobieren. Als natürlicher Zeckenschutz werden häufig Produkte mit Kokosöl, Schwarzkümmelöl, Bierhefe oder Zistrose empfohlen. Es gibt Kautabletten mit den genannten Inhaltsstoffen. Bierhefe gibt es z.B. als Pulver, das man einfach unter das Futter mischt. Eine beliebte Methode ist auch das Anti-Zecken-Leckerli, das man schnell und einfach selber machen kann. Unter diesem Absatz findest du ein Rezept wie du deinen natürlichen Zeckenschutz selber machen kannst.
Zeckenschutz selber machen: Diese Leckerlis halten Zecken fern
Spot On Zeckenschutz für Hunde (ohne Chemie)
So genannante Spot Ons werden in der Regel zwischen den Schulterblättern aufgetragen und anschließend über die Haut aufgenommen. Je nach Hersteller wird eine Wirkungsdauer von 4-6 Wochen angegeben. Es gibt natürliche und chemische Spot Ons. Wir empfehlen zunächst ein natürliches Mittel zu testen bevor man zur Chemie greift. Bitte achte unbedingt auf die Inhaltsstoffe und möglichen Nebenwirkungen. Grundsätzlich werden mit Spot Ons sehr gute Ergebnisse erzielt.
Natürlicher SPOT ON für Hunde als vorbeugender Zeckenschutz
Zeckenhalsband für Hunde mit natürlichen Inhaltsstoffen
Ein Zeckenhalsband bietet ebenfalls einen sehr guten Schutz. In der Regel entfaltet es nach ein paar Tagen seine volle Wirkung, die bis zu 8 Monate anhält. Der Wirkstoff wird vom Halsband abgegeben und verteilt sich anschließend von selbst auf der Haut. Achtet darauf, ob das Halsband mit natürlichen Inhaltsstoffen oder chemischen Zusätzen hergestellt wurde. Je nach Inhaltsstoffe eignen sich Zeckenhalsbänder nur bedingt, wenn der Hund häufigen Kontakt zu Kindern hat.
Weitere Zeckenschutzmittel für den Hund
Neben den oben genannten Hilfsmitteln gibt es noch verschiedene Zeckenschutzsprays, Umgebungssprays, Tabletten, Shampoos und wahrscheinlich noch einiges mehr. Wir nutzen ausschließlich natürliche Mittel und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch die Anti-Zecken-Leckerlis scheinen bei unserer Amy gut zu wirken. Jedenfalls hält sich die Anzahl Zecken, die sie mit nach Hause bringt, in Grenzen 😉 Halbsbänder und Spot Ons können wir ebenfalls empfehlen. Vor allem dann, wenn die Zeckenbelastung hoch und die einfachen Leckerlis nicht den gewünschten Erfolg bringen. Mit den zahllosen weiteren Mitteln haben wir bisher keine Erfahrungen gemacht und können daher auch nichts empfehlen 😉
Fazit: Unsere Meinung zum Thema Zeckenschutz für Hunde
Wir empfehlen einen „sanften Start“ und dann schrittweises Hochfahren bis man den gewünschten Effekt erzielt hat. Starten kannst du z.B. mit den Anti-Zecken-Leckerlis auf natürlicher Basis. Die Erfahrungen damit sind mitunter sehr unterschiedlich. Manche Herrchen/Frauchen erzielen damit tolle Ergebnisse und manche stellen keinerlei Besserung fest. Einen Versuch ist es allemal wert, denn diese Variante ist nicht nur schnell und einfach selber hergestellt, sondern kommt auch ohne jede Chemie aus.
Wenn der natürliche Zeckenschutz nicht ausreicht, kannst du immer noch zu härteren Mitteln greifen. Ein Spot On oder Zeckenhalsband bietet sich an. Achte aber bitte auf die korrekte Verwendung. Da es sich teilweise um chemische Hilfsmittel handelt, sollte Hautkontakt vermieden werden (Inhaltsstoffe/Packungsbeilage beachten). Wenn der Hund Kontakt mit Kindern hat, muss man diesen auch erklären, dass Kuscheln gerade tabu ist.
Quellen (Auszug)
David, Sarah & Amy
Wir sind leidenschaftliche Schreiber und Fotografen, die über ihr Zusammenleben mit einer schwarzen Fellnase berichten. Wir sind keine professionellen Hundetrainer, sondern möchten einfach unsere privaten Erfahrungen, die wir täglich machen, mit euch teilen. Dabei werden wir tatkräftig von unserer Amy unterstützt 😉
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