Cocker Spaniel Welpe an der Leine

Es gibt viele verschiedene Arten von Leinen, aber nicht „die beste“. Bevor du dich für eine Leine entscheidest, solltest du den genauen Einsatzbereich kennen, denn nicht jede Leine ist für jeden Zweck geeignet. Grundsätzlich ist es sinnvoll, verschiedene Leinentypen zu besitzen, um einfach flexibel zu bleiben.

Inhaltsverzeichnis

  1. Verschiedene Hundeleinen im Überblick
  2. Die richtige Leine für jeden Zweck
    1. Das tägliche Gassi gehen
    2. Kommandos über Distanz üben
    3. Hundesport (Agility, Suchspiele & Co.)
    4. Die Hundeschule und ihre willkürlichen Anforderungen
  3. Eigenschaften der Leine – Was gibt es zu beachten?
    1. Die richtige Länge
    2. Welches Material
    3. Auch die Stärke ist wichtig
  4. Passend zum Thema:
  5. Quellen (Auszug)

Verschiedene Hundeleinen im Überblick

Für das tägliche Gassi gehen ist eine normale Führleine oder auch eine Retrieverleine sehr gut geeignet. Möchte man dem Hund etwas mehr Freiheit geben, ist aber an eine Leinenpflicht gebunden, so bietet sich eine Schleppleine oder Flexi Leine an. Im Folgenden findest du einen Überblick über verschiedene Hundeleinen. Wenn du mehr Informationen zu einer bestimmten Leinenart haben möchtest, sind weitere ausführliche Artikel verlinkt.

Führleine

Führleine aus Tau mit Karabiner
Führleine aus Tau mit Karabiner

Der „Allrounder“ unter den Hundeleinen und daher sehr verbreitet. Über Karabiner kann die Länge eingestellt werden.

Retrieverleine

Retrieverleinen aus Tau mit und ohne Reflektoren
Retrieverleinen aus Tau

Kombination aus Leine und Halsung. Diese Leine kann ohne Halsband oder Geschirr genutzt werden.

Flexi Leine

Rollleine Flexi Leine mit Karabiner
Rollleine Flexi Leine mit Karabiner

Durch den Aufrollmechanismus ist die Länge sehr variabel einstellbar. Übliche Gesamtlängen sind 5m und 10m.

Schleppleine

Schleppleine aus BioThane mit Karabiner
Schleppleine aus BioThane mit Karabiner

Häufig genutzt, um den Hund auf das abgeleinte Laufen vorzubereiten. Gängige Längen liegen zwischen 5m-20m.

Die richtige Leine für jeden Zweck

Wie bereits am Anfang erwähnt, gibt es nicht die eine „perfekte“ Leine für jeden Zweck. Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, was man mit dem Hund vor hat und dann den geeigneten Leinentyp wählen.

Das tägliche Gassi gehen

Für die gemeinsamen Spaziergänge sind lange Schleppleinen natürlich völlig ungeeignet. Stattdessen wird man zur normalen Führleine, Retrieverleine oder auch Flexi Leine greifen. Welche Leine konkret Sinn macht, ist von einigen Faktoren abhängig, die ich hier kurz skizzieren möchte:

Boerboel und Jack Russel
EINE Leine für Groß und Klein?

Von was für einem Hund reden wir? Je größer und schwerer, desto mehr Sicherheit benötigen Hund und Herrchen/Frauchen. Besonders dann, wenn Welpe oder Junghund das Laufen an der Leine gerade erst lernt. Später, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt, kann die Welt ganz anders aussehen.

Wir verfolgen den Ansatz, dass die Länge der Leine bestimmt, wie viel Freiraum der Hund gerade bekommen soll. Von den typischen „Vorgaben“ der meisten Hundeschulen halten wir gar nichts. Unsere Amy muss nicht links auf Kniehöhe laufen, nur weil das irgendwann mal jemand zum korrekten Verhalten erklärt hat.

Der Hund verknüpft also Länge mit Freiraum. Bei 1m Länge hat er bei Fuß zu laufen. Geben wir 3m, darf er diese voll ausnutzen, ohne an der Leine zu ziehen. Dann spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob der Hund links, rechts, hinter oder vor uns läuft.

Retrieverleine angelegt
Retrieverleine angelegt

Wir bevorzugen Retrieverleinen, weil sie einen ganz entscheidenden Vorteil mitbringen: Abgeleint gibt es kein störendes Halsband oder Geschirr und somit auch nicht die Gefahr, dass der Hund im Wald oder Wasser an Sträuchern, Ästen o.ä. hängenbleibt und sich verletzt.

Die klassische Kombination aus Halsband / Geschirr und Leine, ist auch völlig in Ordnung. Es kommt eben auf den Hund an. Hat man eher einen gemütlichen Zeitgenossen, der nicht mit Vollspeed durch den Wald rennt und dabei auch kein Wasserloch auslassen kann, spricht gar nichts dagegen.

Dass man bei den meisten Führleinen die Länge einstellen kann, ist sogar ein enormer Vorteil. So kann man den Hund kurz führen oder auch mehr Freiraum geben. Bei den Retrieverleinen ist das eher unüblich, wobei es mittlerweile auch da gute Angebote gibt.

Australian Shepherd beim Gassi gehen mit Führleine
Australian Shepherd beim Gassi gehen mit Führleine

Ähnlich sieht es bei der Flexi Leine aus. Die variable Länge ist eine feine Sache. Das Problem bei der Flexi Leine ist aber, dass die Leine immer auf Zug ist. Vielleicht nicht übermäßig stark, aber eine durchhängende Leine gibt es hier so gut wie nie. Mich stört darüber hinaus das klobige Gehäuse – das ist aber Geschmacksache.

WICHTIG
Es gibt nicht DIE perfekte Leine für jede Situation. Überleg dir gut, was du mit deinem Hund machen möchtest und wähl dann die richtige Leine(n). Hier hast du ja bereits viele Informationen gewinnen können 👍

Kommandos über Distanz üben

Möchte man den Hund auf das abgeleinte Laufen vorbereiten, sollte man einige grundlegende Kommandos trainiert haben. Dazu zählt zum Beispiel der sehr wichtige Rückruf.

Schleppleine aus BioThane mit Karabiner
Schleppleine aus BioThane mit Karabiner

Um den Rückruf zu trainieren, werden häufig Schleppleinen genutzt. Diese sind bis zu 20m lang und werden vom Hund hinterhergezogen (geschleppt). Dadurch kann man trotz größerer Distanzen eingreifen, sollte es nötig sein. Dazu tritt man einfach auf die Leine.

Rollleine Flexi Leine und Geschirr
Vor allem bei kleinen Hunden sinnvoll: Flexi Leinen

Anstelle der Schleppleine, kann man hier auch sehr gut eine Rollleine nutzen. Die bringt nämlich den Vorteil mit, dass die Leine nicht über den Boden schleift und man über das Griffstück einen besseren Halt hat. Letzteres ist vor allem bei einem größeren Hund wichtig, da eine durch die Hände schleifende Schleppleine ziemlich heiß werden kann 😉

WICHTIG
Bei der Verwendung einer Schleppleine solltest du auf jeden Fall ein Geschirr und am besten auch einen Ruckstopp nutzen. Beides verhindert, dass der Hund ungebremst mit Schmackes in die Leine rennt und entlastet damit den empfindlichen Hals und die Wirbelsäule!

Hundesport (Agility, Suchspiele & Co.)

Beim Thema Hundesport oder auch beim Spielen gibt es sicherlich viele Feinheiten, auf die man von Situation zu Situation achten sollte. Grundsätzlich gilt aber, dass man das Verletzungsrisiko minimieren möchte.

Nehmen wir das klassische Apportieren als Beispiel, verbinden das aber mit dem angenehmen Planschen in einem See 🙂 Wenn der Hund einen Ball aus dem Wasser holen soll, ist ein Halsband oder Geschirr störend. Gerade an den Rändern eines Sees oder Flusses gibt es Gräser und Sträucher, an denen der Hund hängenbleiben kann.

Labrador schwimmt ohne Halsband oder Geschirr
Nichts auf der Welt kann mich beim Planschen stören 🙂

Für solche Spiele nehmen wir ebenfalls unsere Retrieverleinen, um genau diesem Risiko vorzubeugen. Wenn der Hund schwimmen geht oder sich bei einem Suchspiel im Wald frei bewegen können muss, ist er ohnehin abgeleint. Wozu also das Halsband?

Die Hundeschule und ihre willkürlichen Anforderungen

In der Hundeschule darf man als Herrchen/Frauchen natürlich nicht selbst entscheiden, was man für richtig hält. Stattdessen gibt es die bereits angesprochenen Vorschriften über die Länge der Leine oder auf welcher Seite der Hund laufen muss.

Rottweiler in der Hundeschule
Ordnung muss sein! Oder doch nicht? 🤔

Ich mache es kurz: Wenn man auf diese Vorschriften angewiesen ist, weil man z.B. eine Begleithundeprüfung ablegen möchte/muss, hat man keine Wahl. Möchte man sich auf seinen Liebling einlassen und zusammen ein gewünschtes / akzeptiertes Verhalten erlernen, sollte man seinen Kopf einschalten und Vorschriften Vorschriften sein lassen 😉

Eigenschaften der Leine – Was gibt es zu beachten?

Im Folgenden noch ein paar Worte zur Länge der Leine sowie Vor- und Nachteile von verschiedenen Materialien. Auch hier gilt, dass wir unsere Erfahrungen mit verschiedenen Leinentypen und Materialien einfließen lassen. Das muss nicht zwangsläufig für jeden Hund und Halter passend sein. Grundsätzlich geht es immer darum, dass man sich wohlfühlt und die Leine den Zweck erfüllt, den man erreichen möchte.

Die richtige Länge

Für uns gibt es grundsätzlich nur zwei Längen, die für uns 99% der Fälle abdecken: „Bleib bei mir“ und „Geh schnuffeln und spielen“ 🙂 Das macht die ganze Sache sowohl für uns als auch für Amy einfach. Es gibt schlicht nur die Verknüpfung „Leine = Bei Herrchen/Frauchen bleiben“ und „Keine Leine = Ich darf mich frei bewegen“.

Die richtige Länge für die Hundeleine
Maßnehmen für die richtige Länge

Wir nutzen fast ausschließlich Retrieverleinen. Diese sind üblicherweise 1,70m lang, wobei man den Halsumfang abziehen muss. Unterm Strich bleiben dem Hund ca. 1,00m – 1,20m. Führleinen sind in der Regel länger (1,70m – 2,80m – je nach Einstellung).

Die beste Retrieverleine ist unserer Meinung nach die Hunter Freestyle Retrieverleine aus Tau mit 260cm Länge, die du bei unseren Angeboten zu Retrieverleinen findest.

Längere Leinen sind aus unserer Sicht nur dann sinnvoll, wenn man noch den Freilauf übt oder den Hund gar nicht frei laufen lassen darf – es gibt ja leider einige Gegenden, in denen das so ist 😥 Um den Freilauf zu üben, sollte man mindestens 5m zur Verfügung haben, eventuell sogar 10m. Mehr dazu findest du in unserem ausführlichen Artikel zur Schleppleine, insklusive der richtigen Anwendung, konkrete Empfehlungen und eine Anleitung zum Üben des Freilaufs und des Rückrufs.

Welches Material

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl verschiedene Materialien für Hundeleinen. Im Folgenden erhältst du einen Überblick über diese Materialien sowie Vor- und Nachteile.

Verschiedene Materialien:

  • Leder
  • Tau
  • BioThane
  • Nylon
  • Metall (Kette)
Hundeleine und Halsband aus Leder
Hundeleine und Halsband aus Leder

Leder ist das klassischste Material, aus dem Halsbänder und Hundeleinen hergestellt werden. Optisch sind Lederleinen meistens ein Hingucker, wobei das natürlich reine Geschmackssache ist. Ein viel wichtigerer Punkt ist, dass Leder gepflegt werden möchte. Grundsätzlich ist es ein sehr langlebiges Material. Allerdings muss man es regelmäßig reinigen, fetten und ruhen lassen, damit es sich nicht verfärbt oder brüchig wird.

Retrieverleinen aus Tau mit und ohne Reflektoren
Retrieverleinen aus Tau mit und ohne Reflektoren

Ebenfalls weit verbreitet, sind Leinen und Halsbänder aus Tau. Diese sehen möglicherweise nicht ganz so edel aus wie Leder, bringen aber eine Reihe von Vorteilen mit. Zum einen ist es die hohe Langlebigkeit, bei deutlich weniger Pflege. Viele Leinen können einfach ab und zu in die Waschmaschine gesteckt werden und sind dadurch im Anschluss praktisch wie neu.

Außerdem sind Leinen und Halsbänder aus Tau deutlich robuster. Während auf Leder sehr schnell Kratzer zu sehen sind, kann der Hund mit Produkten aus Tau über Stock und Stein rennen, ohne auch nur irgendeinen sichtbaren Schaden zu erzeugen. Dazu kommt natürlich, dass Waren aus Tau deutlich günstiger sind als solche aus Leder.

Ein sehr interessantes Material, kommt von der Firma BioThane aus Amerika. Dabei handelt es sich praktisch um ein Polyestergewebe, das mit einer Kunststoffschicht (PVC) ummantelt wird. Optisch und haptisch erinnert es an Leder. Durch die meist sehr grellen Farben, will man sich allerdings deutlich vom einfachen Kunstleder abheben.

Schleppleine aus BioThane mit Karabiner
Schleppleine aus BioThane mit Karabiner

Leinen und Halsbänder aus BioThane sind ebenfalls sehr robust und einfach zu reinigen. Darüber hinaus sind sie besonders leicht, weil sie, trotz einer enormen Belastbarkeit, sehr dünn gehalten werden können. Außerdem nehmen sie kein Wasser auf und sind auch bei extremen Temperaturen formfest – Dies ist vor allem gegenüber dem klassischen Leder ein riesiger Vorteil.

Schäferhund mit Leine aus Kette
Deutscher Schäferhund an Kette

Selbstverständlich gibt es auch noch Ketten, die sowohl für Halsbänder als auch für Leinen genutzt werden. Hier liegen die Vorteile einigermaßen auf der Hand. Ketten sind stabil, einfach zu reinigen und vergleichsweise „billig“. Besonders nach Letzterem sehen sie typischerweise auch aus 😁

UNSERE MEINUNG
Leinen, Halsbänder und Geschirre aus Tau oder BioThane sind sehr robust, pflegeleicht und dementsprechend langlebig. Alles andere ist Geschmacksache: Leder sieht toll aus, ist aber teuer und pflegeintensiv!

Auch die Stärke ist wichtig

Die Stärke der Leine wird sehr oft vernachlässigt. Dabei gibt es Situationen, in denen die Stärke enorm wichtig ist! Vor allem bei Retrieverleinen, bei denen üblicherweise eine Schlaufe als Halsung dient, sind die Unterschiede am gravierendsten. Je dünner die Leine ist, desto mehr „schneidet“ sie ein. Alles was du zur Retrieverleine wissen musst, zum Beispiel das richtige Einstellen und Anlegen, findest du hier.

Sehr dünne Retrieverleine bei einem großen Hund
Sehr dünne Retrieverleine

Wenn du einen großen, starken Hund hast, der obendrein auch noch nicht so gut an der Leine läuft, solltest du keine zu dünne Leine nehmen. Dein Hund wird diese Leine garantiert nicht positiv verknüpfen. Mal abgesehen davon, dass die Verletzungsgefahr größer ist, da der Hals des Hundes ein sehr empfindlicher Bereich ist.

Wenn es nur um die Leine geht, also die Halsung separat angelegt wird, ist die Stärke weniger wichtig. Das Paradebeispiel ist hier eine Flexi Leine, die wirklich sehr dünn ist. Hier solltest du nur darauf achten, dass die Leine so stabil ist, dass sie stärkeres Ziehen deines Hundes, das ja durchaus mal vorkommen kann, auch aushält. Dazu gibt es die entsprechenden Hinweise auf der Packung der jeweiligen Leine. Bei größeren Hunden ab ca. 20kg empfehlen wir übrigens ausdrücklich nicht die Verwendung einer Flexi Leine. Den Grund dafür findest du in unserem ausführlichen Artikel zur Flexi Leine, ihren Vorteilen, aber eben auch schwerwiegenden Nachteilen.

Breites Lederhalsband
Ein breites Halsband schneidet weniger ein

Beim Halsband gilt natürlich dasselbe wie bei der Retrieverleine. Es ist immer besser, wenn ein Halsband etwas breiter ist, sodass es genügend Auflagefläche bietet, sollte dein Hund mal stärker ziehen. Als Faustregel gilt auch hier, dass das Halsband umso breiter sein sollte, je größer dein Hund ist.

WICHTIG
Die Stärke der Leine wird oft vernachlässigt, kann aber sehr wichtig sein! Wenn du einen 50kg schweren Hund mit einer 3mm Retrieverleine führen möchtest, sollte dein Hund wirklich gut an der Leine laufen können.

Passend zum Thema:

Du benötigst mehr Informationen zu einer bestimmten Leine? Hier findest du Artikel, die die verschiedenen Leinenarten im Detail beschreiben. Du bekommst Erfahrungsberichte, Vor- und Nachteile sowie konkrete Empfehlungen. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Retrieverleine

Retrieverleinen aus Tau mit und ohne Reflektoren
Retrieverleinen aus Tau mit und ohne Reflektoren

Flexi Leine

Rollleine Flexi Leine mit Karabiner
Rollleine Flexi Leine mit Karabiner

Schleppleine

Schleppleine aus BioThane mit Karabiner
Schleppleine aus BioThane mit Karabiner

Quellen (Auszug)

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David, Sarah und Amy

David, Sarah & Amy

Wir sind leidenschaftliche Schreiber und Fotografen, die über ihr Zusammenleben mit einer schwarzen Fellnase berichten. Wir sind keine professionellen Hundetrainer, sondern möchten einfach unsere privaten Erfahrungen, die wir täglich machen, mit euch teilen. Dabei werden wir tatkräftig von unserer Amy unterstützt 😉

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